In den Highlands… oder in der Internet-Wüste…

Nachdem wir jetzt mehrere Tage in der „Internet-Wüste“ waren, muss ich heute einige Tage zusammenfassen und gegebenenfalls später mit einigen Bildern anzureichern. Heute ist Sonntag und wir haben es heute etwas ruhiger angehen lassen, so dass ich am Nachmittag mal Zeit habe die letzten Tage zu beschreiben.
Am Donnerstag sind wir von „unserem Leuchtturm“ in das nahegelegene Fraserburgh gefahren und haben uns dort das schottische Leuchtturm-Museum angesehen. Neben dem Museum, das die Geschichte der Leuchttürme in Schottland zeigt, haben wir ebenso den ältesten Leuchtturm in Großbritannien aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert, der ebenso in Fraserburgh liegt, besichtigt. Man konnte deutlich erkennen, dass die Briten um diese Zeit einen beträchtlichen technischen Vorsprung vor dem Rest der Welt hatten. Andererseits war auch zu erkennen, dass sich dies im Laufe der Geschichte geändert hat, der Turm in Fraserburgh hat erst im Jahre 1977 eine elektrische Beleuchtung erhalten.
Am Nachmittag sind wir dann in die andere Richtung zu den wenige Kilometer entfernten Bullars of Buchan gefahren. Dies ist eine Stelle an der Steilküste, an der eine Höhle oder besser eine Grotte vor hunderten oder tausenden von Jahren eingestürzt ist, so dass sich eine landschaftlich ganz besondere Stelle entstand. Wir sind dann einen Pfad an der Küste entlang gewandert, der herrliche Ausblicke zuließ, aber auch recht steil (ca. 60m) ohne Sicherung hinunterging, so dass es uns manchmal recht unheimlich erschien. Hier sieht man das Ganze von unten, da man an einer Stelle zum Wasser herunterklettern konnte:

Gundula an den Klippen der Bullars of Buchan
Gundula an den Klippen der Bullars of Buchan

Nach der zweiten Nacht im Leuchtturmwärterhaus hatten wir für Freitagmorgen eine Bootstour mit einem kleinen Boot gebucht um die Steilküste von der Meeresseite zu sehen. Leider hat das Wetter nicht ganz so mitgespielt. Einerseits war es ein bisschen windig, so dass vom Schaukeln des Schiffs es Gundula und Jonas leicht schlecht wurde. Andererseits fing es an zu regnen, so dass es nicht mehr so vergnüglich war. Der Eigner und Kapitän des Schiffs wollte uns dann auch mal zeigen, wie man mit auf dem Meer angeln oder fischen kann. Ich durfte das dann auch mal ausprobieren, na ja, so ganz ist das nicht mein Fall, auch, wenn das auf dem Bild etwas anders aussieht:

Michael beim "Fischen"
Michael beim „Fischen“

Wir haben uns dann im Leuchtturmwärterhaus umgezogen und sind zum nächsten Ort nach Dubston Cottar House gefahren. Nach einer guten Stunde Fahrt sind wir dort wohlbehalten angekommen. Hier sieht man mal unseren Leihwagen vor dem Cottage:

Mercedes C220 Leihwagen
Mercedes C220 Leihwagen

Am späten Nachmittag haben wir uns dann im Supermarkt im nahen Alford etwas Verpflegung geholt und später noch ein wenig zu Fuß die nähere Umgebung erkundet. Leider gibt es hier kaum Wege um die meisten Felder und Weiden sind eingezäunt. Manchmal gibt es auch eine Mauer, aber dies im Vergleich zu anderen britischen Landesteilen eher selten.
Der Samstag stand ganz im Zeichen des Braemar Highland Gathering, so einer Art schottischer Olympiade. Wir dort morgens früh gut eine Stunde mit dem Auto über kleine Straßen hingefahren und haben die karge Schönheit des schottischen Cairngorms Nationalparks auf dem Weg genossen. Das Braemer Gathering selbst findet in einem Park statt, wir hatten zwar nur Stehplätze, aber eine recht gute Sicht auf die Wettbewerbsfläche, wo zwar auch klassische Leichtathletikdisziplinen wie Weit- und Hochsprung stattfanden, aber auch Disziplinen, die des nur in Schottland gibt, wie Baustammwerfen. Dies wird übrigens nicht nach der Weite, sondern nach der „Schönheit“ des Überschlags bewertet. Das Wetter war sehr wechselhaft (halt typisch britisch), es war lange Zeit trocken, dann hat es eine Stunde am Stück geregnet, aber am Schluss schien wieder die Sonne. Wir waren insgesamt über 6 Stunden dort, was ein gewisser Härtetest für die Familie war, aber immerhin, wir haben zum Schluss doch noch die britische Königin gesehen, die traditionell nachmittags 1-2 Stunden zuschaut. Dies ist einfach möglich, da der Sommersitz des britischen Königshaus Balmoral Castle nur wenige Kilometer entfernt liegt. Nach einer schönen Rückfahrt auf dem gleichen Weg waren wir abends wir an „unserem“ Cottage. Wir haben dann im offenen Kamin ein Feuerchen gemacht, hier sieht man Gundula als „Aschenputtel“ am nächsten Morgen beim Saubermachen:

Aschenputtel...
Aschenputtel…

Der Sonntag war in gewisser Art ein Ruhetag für uns. Morgens sind wir wieder ins kleine Städtchen Alford gefahren und haben uns dort das lokale Grampian Transport Museum angesehen. Ein hübsches kleines Verkehrsmuseum, dessen Schwerpunkt schon auf der Straße liegt. Interessante Dinge waren ein dampfbetriebener Laster, hier mit Gundula am Steuer:

Gudula in einem Steam-Car
Gudula in einem Steam-Car

Ebenfalls gab es eine Sonderausstellung zum Überfall auf den Postzug von Schottland nach London vor gut 50 Jahren, hier hatte das Museum sogar einige Originalfahrzeuge, die damals verwendet wurden ausgestellt. Eisenbahnmäßig war nicht so viel vorhanden, aber dafür wurde ich (Michael) anschließend entschädigt. In Alford gibt es eine kleine Schmalspurbahn, die ähnlich wie die Bahn auf dem Stuttgarter Killesberg oder in Köln im Rheinpark durch parkähnliche Anlagen und einen Golfplatz fährt. Zwar ist die Strecke mit 1,5km nicht lang, aber wir haben uns die Fahrt gegönnt. Am Ende liegen besichtigenswerte schöne Parkanlagen, aber auf Grund des unbeständigen und kühlen Wetters sind wir dann doch ins Cottage zurück gefahren. Nach einem mehr oder weniger ausgiebigen Mittagsschlaf sind wir noch ein bisschen durch das Tal, in dem das Cottage liegt, spaziert und haben uns abends dann den Film „Ice Age“ auf DVD angesehen.