Man kann sich das ja nicht so recht vorstellen, aber es gibt tatsächlich einen Geysir in Deutschland wie das Beitragsbild zeigt, noch dazu den höchsten Kaltwassergeysir der Welt. aber so ganz ohne menschliche Unterstützung ist der auch nicht zu Stande gekommen. Aber der Reihe nach:
Heute morgen sind wir mit der Bahn nach Andernach gefahren, einer hübschen Kleinstadt ca 20km nördlich von Koblenz. In Andernach gibt es das Geysir-Musuem unmittelbar am Rheinufer, dass einen Überblick über die vulkanischen Aktivitäten in und am Rande der Eifel hier gibt. Wir haben zunächst dieses Museum besucht indem man dies alles in Form eines Rundgangs durch nachgebaute „Stollen im Erd-inneren“ erleben kann. Dort lernt man, dass auf der Halbinsel Namedyer Werth (ca.3-4km nördlich von Andernach) der CO2-Gehalt in der Bodenluft stark erhöht ist. Dieses CO2 stammt aus dem Magma in den Tiefen der Erde, kann aber durch die speziellen mineralogischen und geologischen Gegebenheiten hier im Rheintal bis zur Erdoberfläche gelangen. Das wollte man sich vor ca. 120 Jahren zu Nutze machen und täufte eine Bohrung einige 100m ab, das Ergebnis war aber kein CO2, sondern ein sprudelnder Geysir. Das Gas löst sich nämlich im Grundwasser und perlt dann wie in einer Sprudelwasserflasche nach oben. Und jeder, dem eine Sprudelflasche (oder mit Cola geht es oft noch besser) mal runtergefallen ist, weiß was passiert, wen man die aufmacht. So ähnlich funktioniert dieser Geysir auch. Nachdem durch die Zeitumstände des 20. Jahrhunderts dieser erste Geysir versiegt war, hat man vor ca. 20 Jahren erneut eine Bohrung gewagt und diesmal ist das Ergebnis wirklich spektakulär: Ca. alle 2h spukt er mehr als 10 Minuten lang eine bis zu 60m hohe Fontäne aus. Man sieht, der Geysir funktioniert zwar auf natürliche Art, aber man musste schon mit einer Bohrung nachhelfen.
Aber nun genug der Vorrede, hier mal ein paar Bilder:
Wie die Bilder zeigen, fährt man mit einem Boot von Andernach zum Geysir auf der Halbinsel Namedyer Werth hin und zurück, um dem Geysir beim Ausbruch zuzusehen. Man sieht auch, dass das Wetter sehr schön war, aber fast schon zu sommerlich.
Anschließend sind wir nach Koblenz zurück und haben Mittagspause gemacht. Dann sind Gundula, Ruben und Michael nochmal los um nochmal zum Rhein, aber auf der anderen Moselseite, zu gelangen. Es ist zwar etwas weiter dorthin, aber dort ist ein kleiner Strand und es hat uns Spaß gemacht, denn was macht man am Rhein: Steine über das Wasser springen lassen und durch Wasser waten…
Zum Ende des Tages (und auch fast unseres Kurzurlaubs) waren wir noch Pizza essen, die sehr lecker geschmeckt hat. Morgen haben wir noch ca einen halben Tag in Koblenz, dann geht es wieder zurück nach Hause.